Overdressed oder Underdressed?
Sie haben eine Einladung zu einem Event bekommen und stellen plötzlich mit Schrecken fest, dass ein Dresscode erwünscht ist? Keine Panik. Nicht nur, weil Kleiderordnungen in vielen Bereichen nicht mehr ganz so streng gesehen werden, wie früher, sondern auch, weil wir Ihnen hier mit unserem Dresscode-ABC auf die Sprünge helfen! Denn als Einzige im unpassenden Outfit aufzutauchen ist nicht nur unangenehm, sondern erweckt manchmal auch (oft unbegründet) den Eindruck von fehlendem Respekt dem Host und dem Event gegenüber. Im Grunde lautet die Devise immer: Overdressed ist besser als underdressed. Ein Blazer lässt sich schnell ausziehen, Männer können eine Krawatte heimlich in der Tasche verschwinden lassen. Doch damit Sie nicht im Chiffon-Abendkleid beim lockeren Afterwork-Event auftauchen, kommen hier unsere zeitgemäßen MADAME-Definitionen für Sie, mit Beispielen aus den aktuellen Frühjahr/Sommer-Kollektionen 2025!
1. Casual
Was früher das sogenannte „Bequeme Freizeitoutfit“ war, wird heute als Casual Look bezeichnet. Schlichte Alltagskleidung, die sich in einem ordentlichen Zustand befindet. Wichtig: Dazu zählen keine Jogginghosen, keine ausgeleierter Sweatshirts und keine dreckigen Turnschuhe die das Zeitliche eigentlich längst gesegnet haben. Es geht um Kleidung, die man draußen tragen kann, um sich mit seinen Freundinnen zu verabreden. Kleidung, bei der man sich nicht schämt, wenn zufällig Kollegin oder Chefin im selben Café sitzen.
Style Guide:
Eine Jeans oder eine lockere Stoffhose schaffen die Basis. Dazu passt beispielsweise ein Pullover, eine entspannte Bluse oder ein Langarmshirt. Im Sommer auch ein Tanktop oder klassisches T-Shirt. (Saubere!) Sneaker sind bei einem Casual Outfit eine gute Wahl, ebenso wie generell flache und bequeme Schuhe.

Casual (Foto: TODS via tagwalk)
2. Smart Casual
Die Kleiderordnung Smart Casual ist die nächste Stufe in Richtung Business. An sich geht es darum, einem entspanntem Alltagsoutfit einen eleganten, formellen Touch zu geben. In vielen Berufen ist das mittlerweile der Dresscode, der im Büroalltag erwartet wird, setzt er ein ordentliches, gepflegtes Erscheinen voraus und ist aber dennoch nicht zu förmlich oder spießig. Smart Casual ist stets eine gute Wahl, um gut angezogen zu sein.
Style Guide:
Auch hier sind Jeans und Stoffhosen ein guter Anfang. Hemden, Blusen oder Poloshirts verleihen dem Outfit eine smarte Note – ein Blazer oder ein Cardigan kann das noch unterstreichen. Bei den Schuhen sind schicke Sneaker oder Ballerinas eine gute Idee, mit Loafern können Sie allerdings gar nichts falsch machen. Gürtel und dezenter Schmuck runden das Outfit ab und sorgen für effortless chic.

Smart Casual (Foto: DIOR via tagwalk)
3. Business Casual
Business Casual ist die schicke große Schwester von Smart Casual. Während Smart Casual deutlich entspannter ist, ist Business Casual eindeutig formeller – bitte keine Jeans! Es geht um ein professionelles Erscheinungsbild und darum, einen guten Eindruck zu machen. Wie der Name schon sagt, wird diese Kleiderordnung meistens im Arbeitskontext verwendet und so sollten die Outfits nicht vom geschäftlichen Charakter des Events ablenken.
Style Guide:
Eine gut sitzende, nicht zu enge Anzughose oder ein Midi-Rock schaffen die Grundlage. Dazu passen elegante Blusen, schickere Pullover, Blazer und elegante Cardigans, Bei Business Casual können Sie auch schon zum Kleid greifen, allerdings sollte es mindestens knielang sein und nicht zu auffällig. Auch hier zählt: Geschlossene Schuhe wie Ballerinas, unsere Allrounder Loafer oder auch schon schlichte Pumps. Männer können sich für ein Hemd ohne Krawatte entscheiden, kombiniert mit Chinos oder gut sitzenden Stoffhosen.

Business Casual (Foto: TORY BURCH via tagwalk)
4. Business Attire
Bei Business Attire dreht sich alles um den ersten Eindruck, den Ihr Outfit in der Arbeitswelt hinterlässt. Es geht hier in erster Linie darum, Ihrem Gegenüber Respekt und Professionalität auszustrahlen und durch ihren Look das Vertrauen in die eigene Kompetenz zu stärken. Wo früher ausschließlich das klassische Kostüm an der Tagesordnung stand, haben Sie heute etwas mehr Spielraum. Die Farbpalette bleibt aber bei diesem Dresscode am zurückhaltensten und dezentesten, da es sich bei Veranstaltungen mit dieser Vorgabe meist nicht um die Outfits drehen soll, sondern um den Inhalt des Events.
Style Guide:
Die einfachste Outfit-Wahl, abgesehen von einem Kostüm, ist ein farblich zusammenpassendes Ensemble aus Anzugshose und Blazer. Zweiteiler erwecken sofort den Eindruck von Stimmigkeit, damit sind Sie immer passend gekleidet und für den Business-Flair ist gesorgt. Mit geschlossenen Pumps mit einem Absatz von bis zu 7cm können Sie nichts falsch machen. Für Männer bedeutet das, sich für einen gut sitzenden Anzug mit einem klassisches Hemd zu entscheiden und – für eine Krawatte. Dazu Lederschuhe in neutralen Farben.

Business Attire (Foto: ERDEM via tagwalk)
5. Cocktail
Bei Events mit dieser Kleiderordnung ist der Name Programm. Er steht nicht nur für die Cocktails, die geschlürft werden, sondern auch für das klassische Cocktailkleid. Meistens handelt es sich um Hochzeiten oder schicke Empfänge. Der Cocktail-Dresscode bietet eine wunderbare Gelegenheit, sich stilvoll und elegant zu kleiden, ohne die Strenge eines formellen Anlasses. Unser Tipp: Bei Garten- oder Sommerpartys mit diesem Dresscode sind Pastelltöne oder florale Prints ideal!
Style Guide:
Cocktailkleider sind oft knielang oder etwas kürzer, aber die Silhouetten eleganter und die Stoffe hochwertiger. Seide, Satin oder Chiffon – Sie können sich austoben. Auch accessoiretechnisch, endlich! Große Ohrringe, hohe Heels oder schicke Sandalen und dazu eine Clutch oder eine kleine Henkeltasche können farblich passend zum Look gewählt werden oder zum Statement-Piece werden. Auch hier können sie natürlich auch zu einem eleganten Jumpsuit oder einem schicken Ensemble greifen. Für Männer ist ein klassischer Anzug die gängigste Wahl, die Krawatte ist allerdings optional.

Cocktail (Foto: ULLA JOHNSON via tagwalk)
6. Black Tie
Nein, Sie müssen sich als Frau keine schwarze Fliege umbinden! Bei Events mit der Aufforderung zu diesem Dresscode handelt es sich meistens um Galas, schicke Hochzeiten oder offizielle Preisverleihungen. Er verkörpert zeitlose Eleganz und Raffinesse und ist eine Einladung, sich in schicke Abendgarderobe zu hüllen. Es geht darum, sich stilvoll und respektvoll zu präsentieren.
Style Guide:
Glamour ist erlaubt! Lange, elegante Kleider sind die erste Wahl, wobei auch schicke Cocktailkleider in dunklen Farben eine Option sind. Accessoires wie funkelnder Schmuck, eine elegante Clutch und stilvolle High Heels runden das Outfit ab. Für Herren bedeutet „Black Tie“ das Tragen eines Tuxedos, der aus einem schwarzen oder tiefblauen Jacket, einer passenden Hose mit Satin- oder Seidenstreifen und einem weißen Hemd besteht. Ein schwarzer Fliege ist das unverzichtbare Accessoire, das den Look vervollständigt. Dazu gehören oft auch schwarze Lackschuhe und gegebenenfalls eine Weste oder ein Kummerbund.

Black Tie (Foto: CAROLINA HERRERA via tagwalk)
7. White Tie
Die Königsdisziplin, die formellste Kleiderordnung wird oft bei besonders festlichen Anlässen wie Staatsbanketten, formellen Bällen oder hochkarätigen Galas verlangt. Er verkörpert Glamour pur und Raffinesse und ist ein Zeichen für den höchsten Grad an Formalität. Wenn Sie sich bei Ihrer Outfit-Wahl unsicher sind, stellen Sie sich einfach vor, Ihr Look müsste auf einen roten Teppich passen.
Style Guide:
Der White Tie-Dresscode bietet eine wunderbare Gelegenheit, in opulente Abendkleider zu schlüpfen. Bodenlange, fließende Kleider aus edlen Stoffen wie Seide oder Satin sind die erste Wahl. Häufig werden diese mit eleganten Accessoires wie Handschuhen, glamourösen Schmuck und einer Clutch ergänzt. Für Herren bedeutet White Tie das Tragen eines schwarzen Frackanzugs, der mit einem weißen Hemd und einer weißen Fliege kombiniert wird.

White Tie (Foto: NINA RICCI via tagwalk)
Wichtig: Nicht verzweifeln
Auf Pinterest, Instagram und Co können Sie sich auch online inspirieren lassen und anfangs einfach Outfits passend zu dem vorgegebenen Dresscode nachstylen, bis Sie ein Gespür dafür entwickelt haben. Arbeiten Sie zunächst lieber mit einer zurückhaltenderen Farbpalette und klassischen Materialien. Legen Sie sich außerdem eine Reihe an Basics und Essentials zu, auf die Sie guten Gewissens zurückgreifen können, wann immer Sie sich unsicher sind. Bleiben Sie trotz aller Vorgaben bei sich und vor allem bei Silhouetten und Farben, die Ihnen stehen und in denen Sie sich wohlfühlen. Und keine Sorge, Events, bei denen Black Tie oder White Tie verlangt werden, stehen normalerweise nicht so häufig an und Sie haben mit Sicherheit genug Vorlauf, um etwas Passendes zu finden oder auszuleihen!