Die größten Fashion Weeks, auf denen Marken wie Chanel, Gucci und Co. ihre neuesten Kollektionen präsentieren, finden zwei Mal jährlich in den globalen Modestädten statt. Im Februar für die Herbst-/Winterschauen und im September für die Frühjahr-/Sommerkollektionen. Der klassische Fashion Month startet mit New Yorks Modewoche, gefolgt von den Shows in London und der Mailand Fashion Week und wird abgerundet in Paris. Es gibt natürlich nicht nur ausschließlich dort Modenschauen, auch in beispielsweise Copenhagen und Berlin werden Fashion Weeks veranstaltet, die kurz vor den Fashion Months gelegen sind. Es finden auch zwei mal jährlich Fashion Weeks nur für Herrenmode statt. Auf jeglichen Fashion Weeks präsentieren die Designer nicht nur ihre Entwürfe für die neue Saison, sie legen neue Trends fest, setzen politische Statements und spiegeln den aktuellen Zeitgeist wider.
Die wichtigsten Begriffe rund um die Fashion Weeks
1. Akkreditierung
Zu einer Fashion-Show können Sie natürlich nicht einfach so kommen. Entweder, Sie werden persönlich eingeladen oder sie melden sich an. Die Anmeldung heißt Akkreditierung und erfolgt schriftlich bei den PR-Agenturen der Marken. Da die Sitzplätze je nach Location der Show sehr begrenzt sein können und das gewünschte Publikum exklusiv und von Fach sein sollte, bekommt selbstverständlich nicht jeder, der sich akkreditiert, auch eine Einladung. Die Einladungen erhalten Sie dann entweder digital oder sie werden (manchmal aufwändigst kreativ gestaltet) an Ihre Empfänger-Adresse versendet.
2. Prêt-à-porter
… oder auch ins Englische übersetzt Ready-to-Wear, beschreibt die Mode, die im Februar und im September auf den Laufstegen gezeigt wird. Designerkleidung und Accessoires, die Sie direkt in der neuen Saison in den Boutiquen oder in Online-Shops kaufen können und die dort in verschiedenen, standardisierten Größen verfügbar sind. Diese Mode ist oft an Trends orientiert und für die breitere Masse zugänglich ist, da sie in größeren Stückzahlen hergestellt wird. Die Prêt-à-Porter-Kollektionen der Designer-Labels werden meistens auch von günstigeren Marken zum Vorbild genommen, um die Trends, Schnitte und Farben für die neue Saison zu übernehmen.

Prêt-à-porter Look von Ralph Lauren (Foto: Ralph Lauren über Vogue Runway)

Prêt-à-porter Look von Hermès (Foto: Hermès über Vogue Runway)

Prêt-à-porter Look von Tods (Foto: Tods über Vogue Runway)
3. Haute Couture
Haute Couture bezeichnet maßgeschneiderte, exklusive Mode, die in der Regel von den renommiertesten Modehäusern entworfen wird. Diese Kleidungsstücke werden individuell für einen Kunden angefertigt und zeichnen sich durch höchste Handwerkskunst, exquisite Materialien und oft auch durch aufwendige Details aus. Die Haute Couture-Schauen finden in Paris statt, einmal im Januar für Frühjahr/Sommer und einmal im Juli für Herbst/Winter. Die Shows sprühen vor Qualität, bewundernswerter Schneiderkunst und exklusivem Luxus und sind oft spektakulär gestaltet. Haute Couture-Kollektionen sind nicht für den Massenmarkt gedacht und jeder Look ist ein atemberaubendes Kunstwerk.

Haute Couture Look von Elie Saab (Foto: Elie Saab über Vogue Runway)

Haute Couture Look von Valentino (Foto: Valentino über Vogue Runway)

Haute Couture Look von Schiaparelli (Foto: Schiaparelli über Vogue Runway)
4. Front Row
Die erste Reihe bei einer Show ist natürlich die begehrteste. Freie Sicht auf den Laufsteg und auf die Entwürfe. Besucher mit diesen Plätzen können sich die neuen Kollektionen wirklich aus nächster Nähe ansehen und so viel genauer und detailreicher in Erinnerung behalten. In den Front Rows jeder Show sitzen in erster Linie ausgewählte Celebrities wie Schauspieler, Musiker und Model-Ikonen und selbstverständlich auch ausgewählte Modejournalisten und -blogger. Aber auch Einkäufer oder engste Freunde der Designer können dort angetroffen werden.

Front Row (Foto: Getty Images for Giambattista Valli)
5. Presentations
Nicht alle Designer präsentieren ihre neuesten Kollektionen auf dem Laufsteg bei einer Runway-Show. Täglich finden die unterschiedlichsten Präsentationen rund um Mode, Accessoires und Schmuck statt, in Showrooms, Stores oder Event-Locations. Manche Labels bieten auch zusätzlich zu ihren Shows die sogenannten Re-See-Termine an, bei denen die neuesten Designs nochmal in Ruhe aus nächster Nähe betrachtet werden können. Doch auch Presentations während der Fashion Weeks sind exklusiv und können nur auf Einladung besucht werden.
6. Aftershow Partys
Nach den Modenschauen finden die Aftershow-Partys statt – ein unverzichtbarer Teil der Fashion Weeks. Sie bieten eine ideale Gelegenheit für Designer, Models, Stylisten, Influencer und Journalisten, sich in einer entspannteren Atmosphäre zu connecten. Viele Partys haben spezielle Themen oder Dresscodes – schließlich handelt es sich bei der Modewelt ja um eine kreative Branche! Die Gästelisten sind oft ein Who’s Who der Mode- und Medienindustrie. Designer können hier potenzielle Käufer und Partner treffen, während Models und Stylisten sich ihre nächsten Aufträge sichern können. In der Modebranche, wo Beziehungen oft entscheidend sind, können solche Veranstaltungen den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Backstage bei Giorgio Armani Spring/Summer ’25 (Foto: Giorgio Armani)
Die Fashion Weeks sind nicht nur ein Marathon, sondern auch ein bunter Blumenstrauß voller Überraschungen, spektakulären Shows, den IT-Pieces der Zukunft und natürlich ganz viel Mode. Sie beinhalten geballte Inspiration, Gespräche mit spannenden Persönlichkeiten und die bedeutenden Momente der Modegeschichte. Sich rechtzeitig zu akkreditieren oder eingeladen zu werden, die neuesten Prêt-à-porter oder Haute Couture Designs zu bewundern – vielleicht sogar aus der Front Row – und anschließend Presentations oder Aftershow-Partys zu besuchen, das ist der Ablauf der Modewochen. Und Sie kennen nun die Bedeutung der wichtigsten Basic-Begriffe und können mitreden, auch wenn Sie nicht selbst im Big Apple oder in der Stadt der Liebe dabei waren!

Backstage bei der CHLOÉ Spring/Summer Show 2025. (Foto: CHLOÉ)