Sie glauben gar nicht, wie viele seltsame Begebenheiten ich in dieser Sache immer wieder beobachten kann – und dass, obwohl ich mich meist in stilvollen Umgebungen wähne.
Da wird die Stoffserviette nach dem Essen auf den schmutzigen Teller geworfen – oder sie bleibt unberührt während des Essens neben dem Besteck liegen. Papier-Servietten werden zerknüllt und zum Naseputzen malträtiert, igitt – man möchte davonrennen.
Dabei ist es ganz einfach. Sobald alle am Tisch zum Sitzen gekommen sind, nehme man das Tuch vom Teller – oder wo auch immer es liebevoll drapiert wurde – und lege es sich auf den Schoß. Gern zum Dreieck oder auch zum Rechteck gefaltet (ist Geschmackssache) mit den offenen Kanten zum Körper. So kann man die Serviette elegant lupfen, um sich damit den Mund abzutupfen. Dies tue man jedes Mal, bevor das Glas an den Mund geführt wird. So bleiben keine unschönen Fettränder haften.
Nach dem Mahl, dann wenn auch wirklich alle fertig und bereit zum Aufstehen sind, darf das Tuch locker zusammengefaltet neben den Teller gelegt werden. Niemals – auch wirklich niemals – legt man eine Stoffserviette auf den Teller! Bei Papiervarianten ist dies erlaubt, aber bitte nicht so, als hätte man ein Massaker angerichtet. Auch hier ist es nett, wenn Sie den Zellstoff zusammenfalten und kompakt unter das Besteck schieben.
Und wenn sie zwischendurch einmal aufstehen müssen, um sich die Hände zu waschen oder die Nase zu pudern? Dann bleibt dies die einzig richtige Wahl: Die Serviette wird zusammengefaltet auf den Stuhl oder auf die Armlehne gelegt. Auf dem Tisch hat eine schmutzige Serviette während des Essens nichts zu suchen.