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Maison Madame | DER FEINE UNTERSCHIED: Wohin mit der Handtasche im…

Schon wieder ein Problem mehr, das Männer nicht tangiert, für Frauen aber eine Herausforderung darstellt. Abgesehen davon, dass ER gern seine Habseligkeiten in Ermangelung einer eigenen in IHRE Tasche souffliert: „Könntest Du vielleicht meinen Schlüssel…? Und vielleicht hast Du noch ein gaaanz bisschen Platz für meine Geldbörse (Kreditkarte, Kopfhörer, Kleingeld) in Deiner Tasche? Das wird dann mitunter so viel, bis die formschöne Chanel 2.55 aussieht wie ein properer Fußball und die Logo-Schließe aufpoppt.

Ich übertreibe ein wenig, ich weiß. Das Problem aber bleibt: Wohin mit der Tasche im Restaurant oder in der Bar (wo ja die Diebstahlgefahr noch größer ist, erst recht für eine 2.55). Neulich war ich auf einer Party im Berliner Borchardt. Dort eskortierten etwa 70% aller Frauen eine Chanel-Handtasche. Keine hat sie irgendwo abgelegt, sondern den ganzen Abend crossbody
über und am Körper getragen. Klar, man bewegte sich lässig durch den Raum und über die Ebenen und hatte gleichzeitig Cocktailglas und Zigarette zu jonglieren. Da sieht die schwarz-gold geflochtene Kette auf dem Körper sogar gut aus, wie Schmuck eben.

In Restaurants, in denen man gepflegt drei Stunden im Sitzen ein Mahl zu sich nimmt, wäre eine solche Tragweise eher verstörend. Hier bleiben folgende Optionen: Die Tasche neben sich auf die Bank legen – sofern es eine gibt. Bei einem Stuhl wird’s eng. Hinter dem Rücken abgelegt, um man kann den ganzen Abend nur kerzengerade und damit für sein Gegenüber ein wenig verstockt wirkend verbringen. Auf dem Schoß liegend läuft das Abendtäschchen Gefahr, trotz Serviette Fettflecken abzubekommen. Auf dem Boden abgestellt? Mais non! Schmutzig und außerdem Diebstahlgefahr (s.o.). Die gilt ebenso, wenn man die Tasche mit dem Schulterriemen an das Sitzmöbel hängt. Davor warnte man mich neulich sogar im Münchner Schumanns.

In feinen Restaurants, da, wo man sowieso immer alles genauestens vorausdenkt, und wo man sich als Gast um nichts Irdisches kümmern sollte, hat man vorgesorgt für die weiblichen Nöte – mit einem kleinen Haken, der Tasche und Tisch verbindet wie ein Minibügel. Oder auch mit einem niedrigen Zustell-Höckerchen, das unsere Taschen-Schätze auch noch hübsch inszeniert. Wer also sichergehen möchte, dass es unserem, neben Schuhen, liebstem Accessoires gutgeht, schaffe sich für die nicht so feinen Lokale einen solchen Tisch-Haken an, der – und dafür haben wir sie ja – spielend auch in jede Abendtasche passt.

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