Es ist nicht zu übersehen: Tattoos machen sich breit. Arme, Beine, Hals, Rücken und auch der Intimbereich sind zunehmend voll davon. Waren sie einst Stigma von Häftlingen oder Seefahrern, erfreuen sie sich heute größter Beliebtheit. Ob Angelina Jolie, Rihanna oder Helen Mirren, man sieht kaum noch einen Star ohne tintenblaue Motive oder Schriftzüge auf der Haut. Darüber hinaus finden Tätowierungen im medizinischen und kosmetischen Bereich Anwendung. Nach einer Brustkrebserkrankung mit Wiederaufbau der Brust kann beispielsweise der Warzenhof tätowiert werden. Auch nutzen vor allem Frauen Permanent-Make-up, um Augenbrauen, Lippen und Augen Ausdruck zu verleihen.
Was sagt die aktuelle Studie?
Aber sind Tattoos wirklich gesundheitlich unbedenklich? Bekannt ist, dass durch unhygienisches Arbeiten Infektionen entstehen und auch allergische Reaktionen durch die Farbpigmente ausgelöst werden können. Seit Längerem weiß man außerdem, dass die Farbpigmente, die viel Chemie und Metalle wie Nickel, Chrom, Mangan oder Kobalt enthalten können, nicht dort bleiben, wo sie eingebracht wurden. Die Stoffe werden abgebaut und in Nanopartikeln über die Lymphbahnen in die Lymphknoten transportiert, wo sie sich dauerhaft anreichern können. Schwedische Wissenschaftler haben nun in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass Menschen mit Tattoos im Vergleich zu Menschen ohne derartige Körperverzierungen ein höheres Risiko haben, an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken.
Konkret war das Risiko um 21 Prozent erhöht, an einem Lymphom zu erkranken
Hierzu wurden 6000 Schwed*innen im Alter von 20 bis 60 Jahren untersucht. Konkret war das Risiko um 21 Prozent erhöht, an einem Lymphom zu erkranken – übrigens ungeachtet der Tatsache, wo das Tattoo gestochen wurde und wie groß es war. Weiter gilt es zu bedenken, dass man das Motiv irgendwann doch nicht mehr so schön finden könnte. Immerhin ist das laut einer Umfrage in Deutschland bei gut einem Viertel der Fall. Und dann? Hilft am Besten der Laser. Er zerkleinert die Farbpigmente, sodass sie vom Immunsystem abtransportiert werden können. Allerdings gelingt das nicht immer gleich gut und hängt davon ab, welche Farben verwendet wurden und wie tief in die Haut das „Kunstwerk“ eingebracht wurde.
Wie auch immer: Die gewünschte Körperstelle sollte wohlüberlegt sein und einen Bereich treffen, indem die Haut möglichst lange straff bleibt. Durch unvermeidliche Faltenbildung habe ich schon die kuriosesten Verwandlungen der Motive gesehen…